Klarer Kurs: Die Magie einer starken Unternehmensvision

Klarer Kurs: Die Magie einer starken Unternehmensvision

Klarer Kurs: Die Magie eines starken Unternehmensvision

Vor einiger Zeit kam der CEO eines großen Mittelständlers im Bereich nachhaltige Energie zu mir ins Coaching und berichtete von Problemen in seinem Unternehmen:

Seine Leute waren desillusioniert, es gab Spannungen und Konflikte, die Kundenzufriedenheit litt und die Markenkommunikation funktionierte nicht.

Im Coaching wurde schnell klar: Dem Unternehmen fehlte sein Kompass, es brauchte eine Vision, ein Leitbild. 

Bei meiner Arbeit mit dem Mittelstand, darunter große Familienunternehmen, tauchen immer die gleichen Schmerzpunkte auf, wenn kein geschärftes Leitbild formuliert ist:

  • Mangelnde Identität und Richtung: Ohne ein definiertes Leitbild haben Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Identität und langfristige Richtung zu finden.
  • Geringe Motivation: Ohne einen gemeinsamen Fixstern fehlt Führungskräften und operativen Mitarbeitenden der intrinsische Antrieb und das Engagement, die für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung sind.
  • Fehlende Kundenbindung: Kunden sind loyaler gegenüber Unternehmen, die ihre Werte teilen. Ohne ein klares Leitbild ist es schwierig, diese Verbindung herzustellen.
  • Schwache Employer Brand: Weil es keinen klar definierten Purpose gibt, der über reine Leistungs- und Umsatzziele hinausgeht, wird es schwierig, hochkarätige Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig zu halten.
  • Probleme in der Kommunikation: Ohne ein Leitbild ist die interne und externe Kommunikation uneinheitlich und inkonsistent, was zu Verwirrung bei den Zielgruppen ebenso wie bei Stakeholdern und Mitarbeitenden führt.
Das Unternehmensleitbild: Der gemeinsame Fixstern am Horizont

Das Unternehmensleitbild: Der gemeinsame Fixstern am Horizont

Leitbild – für viele klingt das schwammig, nach etwas, das an der Bürowand hängt oder in irgendeiner Schublade verstaubt. 

Doch in unserer immer schnelleren und komplexeren Arbeits- und Wirtschaftswelt ist ein starkes und klares Leitbild der Kompass, der eine Organisation durch unruhige Gewässer führt. Es ist die Essenz dessen, wofür ein Unternehmen steht und wohin es sich entwickeln möchte. 

Ein solches Leitbild besteht aus den folgenden Schlüsselelementen:

  • Vision: Die Vision ist ein inspirierendes Bild von der Zukunft des Unternehmens. Sie vermittelt, wohin die Organisation strebt, warum ihr das wichtig ist und was sie erreichen will.
  • Mission: Das Mission Statement beschreibt den Zweck des Unternehmens, warum es existiert, wie genau es seine Vision umsetzen und welchen Beitrag es in der Welt leisten möchte.
  • Leitwerte: Die zentralen Werte sind die Grundprinzipien, nach denen das Unternehmen handelt. Sie definieren das Verhalten und die Kultur des Unternehmens und sind die Basis für alle Entscheidungen und Interaktionen.
  • Ziele: Klare und messbare Meilensteine, die das Unternehmen auf dem Weg zur Verwirklichung seiner Vision erreichen möchte.

Ein gut entwickeltes Leitbild hilft Unternehmen in vielerlei Hinsicht

Vision, Mission und Werte definieren die Identität des Unternehmens und geben ihm einen klaren Zweck. Das Leitbild motiviert Mitarbeitende, da sie den Sinn ihrer Arbeit verstehen und sich mit den Unternehmenszielen identifizieren können. 

Und das Leitbild zieht die richtigen Menschen an: Investoren, Partner, Kunden, Mitarbeitende – nicht zuletzt, weil sie die Werte und Ziele des Unternehmens teilen. 

Darüber hinaus bietet das Leitbild für die Kommunikation einer Organisation auch eine konsistente attraktive Botschaft, die sowohl intern als auch extern vermittelt werden kann.

Schrittweise Entwicklung eines Unternehmensleitbilds in fünf Etappen

Schrittweise Entwicklung eines Unternehmensleitbilds in fünf Etappen

In unseren Leitbildentwicklungen, die wir je nach Unternehmensgröße in einem kleinen Team aus Coaches und Beraterinnen umsetzen, machen wir sehr gute Erfahrungen mit einem Prozess in fünf Etappen:

1. Standortbestimmung: Zunächst schauen wir uns an, was in der Vergangenheit schon erarbeitet wurde, was die Konkurrenz macht, welche langfristigen Ziele es gibt und welche Herausforderungen das Unternehmen bewältigen muss.

2. Partizipation: Im partizipativen Ansatz binden wir von Anfang an Mitarbeitende auf allen Ebenen in den Prozess ein. Dass sie früh die Möglichkeit haben, ihre Gedanken und Ideen zu teilen, ist entscheidend, denn schließlich sind sie es, die das Leitbild später auch mit Leben füllen sollen.

3. Definition: Die Vision zu formulieren, ist meist Chefsache bzw. Aufgabe der obersten Führungsebene. Mission Statement, Leitwerte und Unternehmensziele hingegen entwickeln wir, dem partizipativen Ansatz folgend, meist in hierarchie- und abteilungsübergreifenden Pilotgruppen, damit das entstehende Leitbild auf den gemeinsamen Erkenntnissen und dem Input der Mitarbeitenden basiert.

4. Kommunikation: Das Leitbild muss klar und überzeugend kommuniziert werden. Alle Mitarbeitenden sollten verstehen, wie sie dazu beigetragen haben und weiter dazu beitragen können, dass das Leitbild gelebt wird.

5. Umsetzung und Anpassung: Das Leitbild ist kein statisches Dokument. Es wird in die Unternehmenskultur integriert und in Meetings und Recap-Workshops regelmäßig überprüft, angepasst, in Erinnerung gerufen und vertieft, um sicherzustellen, dass es relevant bleibt und als Bereicherung des Unternehmens und als Ausdruck seiner Kultur gelebt wird.

Unternehmensleitbild: mehr Motivation, Freude und Engagement für gemeinsame Ziele

Als im Unternehmen des CEOs aus der nachhaltigen Energiebranche nach wenigen Monaten das neue Leitbild entwickelt war, präsentiert und danach eingeführt wurde, erlebte das Unternehmen eine regelrechte Verwandlung.

Die Mitarbeitenden haben selbst an der Entwicklung mitgewirkt, erkennen sich darin wieder, fühlen sich seither entsprechend stärker mit dem Unternehmen verbunden und setzen sich mit mehr Engagement und Freude für die gemeinsamen Ziele ein. 

Sie sprechen jetzt gerne und viel über „unser Unternehmen“ und über den Beitrag, den sie– über die reinen Produkte und Services hinaus – „gemeinsam für eine bessere Welt“ leisten.

Natürlich haben die Kunden diese Veränderungen und das gesteigerte Qualitätsbewusstsein schnell bemerkt. Und auch auf dem Arbeitsmarkt ist das Unternehmen jetzt sehr viel attraktiver, weil gerade hochqualifizierte junge Mitarbeitende sich eine Arbeit wünschen, die nicht nur gut bezahlt ist, sondern für sie persönlich auch Sinn macht.

Fazit

Ein gut entwickeltes Unternehmensleitbild ist der Kompass, der Unternehmen durch die Herausforderungen und Unsicherheiten in der heutigen Wirtschaft führt. Denn es definiert die Identität, motiviert Mitarbeiter, klärt die Kommunikation und bindet Kunden. 

Die Entwicklung eines Leitbilds erfordert Zeit und Engagement, ist jedoch eine Investition, die sich in Form von nachhaltigem Erfolg auszahlt.

Für mich ist das Unternehmen dieses CEOs aus der nachhaltigen Energiebranche ein Paradebeispiel dafür, wie es mit Hilfe eines modernen, starken und authentischen Leitbildes gelingen kann, eine neue Kultur im Unternehmen zu etablieren und eine strauchelnde Marke wieder auf nachhaltigen Erfolgskurs zu bringen.

Tipps zur Annäherung an ein starkes Unternehmensleitbild.

Ohne Leitbild wackeln die Teams – wenn die Teams wackeln, zerbröselt die Kultur – und wenn die Kultur zerbröselt, ist die Zukunft jeder noch so erfolgreichen Organisation in Gefahr.

Meine Empfehlung: eine partizipative Leitbildentwicklung, die Schritt für Schritt alle Ebenen des Unternehmens einbezieht. 

Ein mehrstufiger Prozess könnte so aussehen:

  • starke Vision entwickeln (Chefsache)
  • kraftvolles Mission Statement entwickeln (partizipativ)
  • zentrale Werte definieren, innerer Kompass der Organisation (partizipativ)
  • Leadership Principles entwickeln (Führungsebene)
  • konkreter Fahrplan, wie das Leitbild gelebt und kommuniziert werden kann

Tiefer eintauchen? In Ihrem kostenlosen VISION CALL klären wir, worum es Ihnen geht und wie ich Sie als Coach am besten unterstützen kann.